Ob die Provinz Quebec zu Canada gehört oder nicht, darüber lässt sich hier vortrefflich Streiten, gerade jetzt, wenn die Wahlen im Oktober stattfinden. Aber eigentlich weiß hier sowieso jeder, das Quebec sein eigenes Süppchen kocht. Es fängt mit der Sprache an und hört mit anderem mehr europäischem Weltverständnis auf.

Womit wir beim Thema wären. Jeder weiß wie es um meine Französisch-Kenntnisse steht, aber ich gebe mein bestes. Zwar sprechen hier und da auch ein paar Leute english, das reicht aber kaum aus. Also bin ich neben Bewerbungsemails und Papierkrieg den ich in Deutschland noch nicht erledigt hatte am Vokabel lernen und wiederholen. Ich sag nur: “répéter trois fois svp”. An alle die jetzt mein kleines Leiden verstehen. Danke!

Es läuft trotzdem besser als ich erwartet habe. Zwar sind die Barjobs ohne Französisch sehr schwierig zu bekommen, aber man muss ja heutzutage nix können ausser sich gut verkaufen, und daß klappt hier ziemlich gut. Werd auf jedenfall nen richtigen Job kriegen. In der Zwischenzeit kann ich hier nen bisl inner Bar auhelfen, ohne wirklich zu helfen, aber immerhin.

Ansonsten mag ich Montreal total. Alles ist eigentlich wie bei uns, aber es sind die kleinen Unterschiede die das Flair ausmachen. Statt Bier gibt es Wein, statt ein Bussi gibt es zwei und statt großen Shoppingmalls gibt es ein riesiges unterirdisches zweites Montréal. Wenn man also einmal in der U-Bahn ist, muss man nur ganz selten raus. Solange noch schöner Herbst ist, ist das sicher nicht notwendig, aber wenn es dann richtig eiskalt wird, bin ich sicher sehr dankbar.

Ich gewöhn mich echt gerne an diese Stadt und bin gerade dabei, sicher auch wegen Marianne, hier glücklich zu werden.

Übrigens, trinken können die hier auch 🙂 – Tom, Gén und Marianne an meinem ersten Abend in Montréal.