Nach vier Wochen Thailand war es an der Zeit, die Sprache zu wechseln. Wir entschieden uns für Malay und landeten in Kota Bahru. Die “Islamic City” liegt im Nordosten und ist in Malaysia die Stadt mit den meisten Moslems. Nachdem wir uns an die Rufe des Muezzin gewöhnt hatten gings dann auch direkt nach Chinatown. Nichts gegen das Essen der Malaysier, aber in Chinatown gibts zum Essen wenigsten ein (wenn auch überteuertes) Bier.
Kota Bahru ist nicht die aufregenste Stadt, aber wir ließen es uns gutgehen. Ein bißchen Kultur, ein bißchen Friseur, ein bißchen Bier und viel neues Essen stand auf dem Programm. Nach drei Tagen erklärten wir uns für “in Malaysia angekommen” und zogen, mit dem Zug und dem Ziel zu trekken, ca. drei Stunden weiter Richtung Süden.
Dabong heißt das kleine verschlafene Dorf am Rande eines Flusses “in the middle of nowhere”. Bis vor zwei Jahren war Dabong noch ohne eine Brücke und daher ein wenig abgeschnitten von allem was westlich des Flusses liegt. Jetzt gibt es einen kleinen Bauboom (drei neue zweietagige Wohn- und Geschäftshäuser) aber am verschlafenen Charakter, des inmitten von Dschungel und Nationalpark umgebenem Dorf, hat das wenig geändert. Die Schule, in die alle Kinder der näheren und weiteren Umgebung gehen, bildet den Dorfkern. Die Schule ist größtenteils ein Internat, da auch die Kinder, der weiter entfernt liegenden und schwer zu erreichenden Dörfer, ihrer Schulplicht nachkommen müssen. Es gibt fünf kleine Straßenrestaurants die typisches malaysisches Essen anbieten. Diese liegen fast alle am Bahnhof, damit auch alle Durchreisenden, des acht mal am Tag fahrenden Zuges, schnell versorgt werden können. Damit bildet die Bahnhofscafés, die mit älteren rauchenden Malaysiern oft gut gefüllt sind, das kulturelle Zentrum der schätzungsweise 800 Einwohner großen Gemeinde.
Das einzige Guesthouse war folglich nicht schwer zu finden, da sich der Besitzer “überraschender Weise” in der Nähe des Bahnhofs aufhielt. Nachdem wir uns anschließen mit einem Rundgang durch das Dorf bekannt gemacht hatten, und alle schätzungsweise 500 Kinder ihren einzigen englishen Satz (“Hello. What`s your name?”) testen konnten, ließen wir uns im Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs nieder. Wie der Zufall so spielt öffnete gegen neun Uhr abends gleich nebenan der einzige Trekkingshop im Umkreis von 100 km.
Der Besitzer stellte sich uns als Adam vor und wir kamen auch sehr schnell ins Gespräch. Er selbst kommt aus Kuala Lumpur, aber die liebe zur Natur und zum trekken hat ihn mit seiner Frau und seiner Tochter hierher verschlagen. Adam arbeitet unter anderem als Guide im nebenan liegenden Gunong Stong Forrest State Park. Damit hatte er unsere volle Aufmerksamkeit. Wir begannen also erst eine Tagestour zu planen. Wir gelangten schnell an den Punkt eine Übernachtung einzubauen um letztendlich einen drei Tage zwei Nächte Dschungeltrek zu verabreden. Am nächsten Morgen gings los!
Die Bilder zu dem Trek sind hier!
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